Viele Hautkliniken und Hautärzte sind der Meinung, dass man Dehnungsstreifen nicht behandeln kann. Das ist eindeutig falsch: die Erfahrung vieler Hautärzte und viele wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine Behandlung möglich ist. Jede Behandlung sollte aber unter dem realistischen Motto stehen: eine Besserung ist möglich, eine vollständige Heilung unmöglich.
Am Beginn steht in unserer Praxis eine Klärung der Ursache und ggf. Ausschaltung ursächlicher Faktoren. Dann stehen viele Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die wir oft kombinieren.
Wichtige Basismaßnahmen sind viel Sport (ohne Überdehnung der Haut), Bindegewebsmassagen (z.B. mit sanftem Peelinghandschuh), Wechselduschen und Eincremen mit Spezialcremes.
Im akuten Stadium, solange die Streifen noch rot sind, helfen oft äußerliche Retinoide/Vitamin A-Säurepräparate (verboten in der Schwangerschaft). Wir behandeln oft mit Mesotherapie, Plasmapen, Microplasma oder Microneedling. Eine Laserbehandlung kann je nach Aussehen der Streifen die Farbe und die Breite der Streifen verbessern. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Microneedling und den Plasma Behandlungen gemacht.
Es gibt verschiedene Cremes mit durchaus vielversprechenden, teils pflanzlichen Inhaltsstoffen auf dem Apothekenmarkt, deren Anwendung wir empfehlen können. Auch eine äußerliche Anwendung von Glykolsäure-Peeling oder Ascorbinsäure kann die Rückbildung verbessern.
Wir können auch über gute Erfolge mit der Anwendung von PRP (platelet rich plasma) gegen Dehnungsstreifen berichten. Ein vollständiges Verschwinden der Streifen ist jedoch fast nie zu erreichen. Weitere innovative Verfahren sind in der Entwicklung. Insgesamt ist eine Behandlung in jedem Fall gerechtfertigt, wenn der/die Betroffene unter dem ästhetischen Aspekt der Streifen leidet. Resignation ist nicht angebracht!